top of page

Was bei Verdauungsbeschwerden bei Babys wirklich hilft: Stärke den Darm langfristig

Aktualisiert: 26. Dez. 2024

Die Babyzeit ist eine Phase voller Entwicklung und Wachstum – nicht nur für das Baby selbst, sondern auch für seinen Darm. Viele Eltern bemerken in den ersten Lebensmonaten typische Verdauungsbeschwerden bei ihrem Baby wie Bauchschmerzen, Blähungen oder unruhige Nächte, die oft mit der noch unreifen Verdauung zusammenhängen.

Doch was genau bedeutet „Darmreife“, welche Rolle spielt das Mikrobiom, und wie kannst du diese Entwicklung unterstützen? In diesem Beitrag tauchen wir tief in das Thema ein und betrachten sowohl die gesamte Babyzeit als auch den Übergang zur Beikost.


In diesem Blogbeitrag erfährst du:



Frau hält eine Ansicht von einem Darm zur Anschauung



Was bedeutet Darmreife?

Der Darm ist nach der Geburt noch nicht vollständig ausgereift und entwickelt sich vor allem in den ersten 3 Lebensjahren, und auch noch darüber hinaus, weiter aus. Die Darmreife, von der man in der Beikostzeit spricht, bezeichnet den abgeschlossenen Entwicklungsprozess, mit dem der Verdauungstrakt eines Babys bereit ist, feste Nahrung zu verdauen und aufzunehmen. In den ersten Lebensmonaten ist der Darm noch sehr empfindlich und auf Muttermilch oder Pre-Nahrung ausgelegt.


Im Detail bedeutet das:


1. Die Darmwand

Die Darmwand ist bei Neugeborenen durchlässiger als bei Erwachsenen. Diese Durchlässigkeit, auch als „offener Darm“ bezeichnet, ermöglicht es, dass bestimmte Moleküle wie Antikörper aus der Muttermilch leichter in den Blutkreislauf gelangen. Gleichzeitig sorgt diese Unreife aber auch , dass potenziell schädliche Stoffe (z. B. Allergene) leichter die Darmbarriere passieren und ins Immunsystem eindringen können. Indem die Zellverbindungen („tight junctions“) dichter werden, lässt diese Durchlässigkeit mit der Zeit nach.


2. Enzymproduktion

Außerdem produzieren Babys anfangs nur eine begrenzte Menge an Verdauungsenzymen, die notwendig sind, um verschiedene Nährstoffe zu verdauen:

  • Laktase: Dieses Enzym hilft, den Milchzucker (Laktose) in Muttermilch oder Säuglingsmilch zu spalten. Es ist bei Babys in ausreichender Menge vorhanden, nimmt jedoch mit zunehmendem Alter ab.

  • Amylase: Dieses Enzym ist für den Abbau von Stärke verantwortlich und wird erst ab etwa dem 6. Lebensmonat in größeren Mengen produziert. Daher können Babys vor diesem Alter stärkehaltige Lebensmittel (z. B. Brot oder Kartoffeln) nicht vollständig verdauen, was zu starken Verdauungsbeschwerden führen kann.

  • Lipase und Protease: Diese Enzyme für den Fett- und Proteinabbau sind ebenfalls noch in der Entwicklung, was erklärt, warum Babys die Proteine und Fette in der Muttermilch leichter verdauen als komplexe Proteine oder Fette aus anderer Nahrung. Das ist vor allem bei mit Pre ernährten Säuglingen von Bedeutung, da hier Protein,- und Fettquellen berücksichtigt werden sollten.


3. Darmflora (Mikrobiom)

Das Mikrobiom eines Babys ist bei der Geburt wenig entwickelt und verändert sich in den ersten Lebensjahren stark:

  • Geburt: Bei vaginalen Geburten wird das Mikrobiom des Babys durch die Bakterien der Mutter geprägt, die eine erste Grundlage bilden. Bei einem Kaiserschnitt fehlen diese initialen Bakterien, und die Besiedelung erfolgt durch Bakterien der Krankenhausumgebung.

  • Stillen: Muttermilch enthält Präbiotika, die „guten“ Bakterien als Nahrung dienen, und Antikörper, die schädliche Bakterien bekämpfen. Außerdem sind Probiotika in der Muttermiclh enthalten, also gesunde Bakterien.

  • Einfluss der Beikost: Mit der Einführung von Beikost verändert sich das Mikrobiom grundlegend, da neue Nährstoffe andere Bakterienstämme fördern.


Ein ausgewogenes Mikrobiom ist entscheidend für die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit. Ein unausgereiftes Mikrobiom kann Babys anfälliger für Verdauungsprobleme, Allergien oder auch Infektionen machen.


4. Immunsystem im Darm

Etwa 70-80 % des Immunsystems befinden sich im Darm. Bei Babys ist dieses Immunsystem jedoch noch im Aufbau:

  • Regulation: Das Immunsystem im Darm muss erst lernen, zwischen harmlosen Stoffen (z. B. Nahrung) und potenziellen Gefahren (z. B. Krankheitserreger) zu unterscheiden.

  • Toleranzentwicklung: Ein unreifer Darm kann auf harmlose Stoffe wie Proteine in Lebensmitteln überreagieren, was zu Allergien oder Unverträglichkeiten führen kann.


5. Darmmotilität (Bewegung des Darms)

Die Bewegungsmuster des Darms, die den Nahrungstransport unterstützen, sind bei Babys noch nicht vollständig ausgereift. Außerdem sind die Bewegungsmuster des Kindes sehr gering. Dies führt häufig zu:

  • Bauchschmerzen und Blähungen, weil Gase nicht effektiv transportiert werden.

  • Unregelmäßiger Verdauung, da der Darm manchmal langsamer arbeitet.

Mit zunehmendem Alter verbessert sich die Darmmotilität, was zu einer stabileren Verdauung führt.


Bis die Kind durch Bauchmassagen, oder Kinästhetik Infant Handling unterstützt werden.


Warum ist die Darmreife so wichtig?


Ein unreifer Darm kann:

  1. Nährstoffe nicht optimal aufnehmen, was zu Mangelerscheinungen führen kann.

  2. Unzureichend gegen Fremdstoffe schützen, wodurch Allergien oder Unverträglichkeiten gefördert werden können.

  3. Empfindlicher auf Reize reagieren, was Bauchschmerzen, Blähungen oder andere Verdauungsprobleme verursachen kann.


Merke dir: Die Darmreife wird unter anderem durch das sogenannte „tight junction system“ (dichte Zellverbindungen) beeinflusst, das die Darmwand abdichtet. Ist dieses System noch nicht vollständig entwickelt, können Fremdstoffe und Allergene leichter in den Körper gelangen und das Immunsystem reizen.



Frau hält in den Händen eine Ansicht von Darm


Was ist das Mikrobiom und warum ist es so wichtig?

Das Mikrobiom ist eine Gemeinschaft von Billionen Mikroorganismen – darunter Bakterien, Viren und Pilze – die in und auf unserem Körper leben. Der größte Teil dieser Mikroorganismen befindet sich im Darm. Das Mikrobiom wird oft als ein „unsichtbares Organ“ bezeichnet, da es eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit spielt.


Aufgaben des Mikrobioms:

  1. Verdauung: Es hilft, Nahrung in ihre Bestandteile zu zerlegen, damit der Körper sie aufnehmen kann.

  2. Immunsystem: Ein Großteil unseres Immunsystems ist mit dem Darm verbunden. Das Mikrobiom trainiert das Immunsystem, zwischen harmlosen Stoffen und Krankheitserregern zu unterscheiden.

  3. Schutzbarriere: Es verhindert, dass schädliche Bakterien oder Giftstoffe die Darmwand durchdringen.

  4. Produktion von Vitaminen: Einige Bakterien im Darm produzieren Vitamine wie Vitamin K und B12.


Das Mikrobiom bei Babys


Das Mikrobiom eines Babys beginnt sich während der Geburt zu entwickeln. Dabei spielen folgende Faktoren eine wichtige Rolle:

  • Geburtsmodus: Babys, die vaginal geboren werden, nehmen die Bakterien der Mutter auf, die eine wichtige Grundlage für ein gesundes Mikrobiom bilden.

  • Ernährung: Muttermilch enthält Probiotika, Präbiotika und Antikörper, die das Mikrobiom des Babys positiv beeinflussen. Daher kann eine Stillende durch eine entsprechende eigene Ernährung ihr Kind unterstützen. Wenn nicht gestillt werden kann, sollte in der Pre darauf geachtet werden, dass Präbiotika enthalten sind und je nach Kind, auch Probiotika.

  • Umgebung: Der Kontakt zu Geschwistern, Haustieren oder einer vielfältigen Umgebung kann das Mikrobiom bereichern.


Ein gesundes Mikrobiom ist essenziell für die Entwicklung eines starken Immunsystems und eines reifen Darms.


Risikofaktoren für ein unausgewogenes Mikrobiom: Verdauungsbeschwerden bei deine, Baby

Es gibt jedoch auch verschiedene Risikofaktoren, die die Bildung eines optimalen Mikrobioms bei Babys beeinträchtigen können. Diese Faktoren beeinflussen nicht nur die unmittelbare Darmflora des Kindes, sondern auch die langfristige Gesundheit.


  1. Kaiserschnittgeburt: Babys, die per Kaiserschnitt geboren werden, haben häufig einen weniger vielfältigen Mikrobiom-Beginn. Der natürliche Kontakt mit den vaginalen Bakterien der Mutter, der während einer vaginalen Geburt erfolgt, fehlt. Dies kann durch das Stillen, insbesondere durch den Kontakt zur Muttermilch, teilweise ausgeglichen werden, da diese eine wichtige Quelle für gesunde Bakterien darstellt.

  2. Frühzeitiger Einsatz von Antibiotika: Der Einsatz von Antibiotika, entweder während der Schwangerschaft oder nach der Geburt, kann das Mikrobiom sowohl der Mutter als auch des Babys negativ beeinflussen. Antibiotika zerstören nicht nur schädliche Bakterien, sondern auch nützliche Mikroben, was zu einer Dysbiose (Ungleichgewicht der Bakterien) führen kann.

  3. Mangelnde Variation in der Ernährung der Mutter: Eine einseitige Ernährung der Mutter kann ebenfalls Auswirkungen auf das Mikrobiom des Babys haben. Wenn die Mutter wenig präbiotische oder probiotische Lebensmittel konsumiert, fehlen wichtige Bausteine für das Mikrobiom des Babys.



Bakterien, die den Darm des Babys unterstützen


Warum Stillen so wertvoll für die Darmreife und das Mikrobiom ist

Das Stillen spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Mikrobioms und der Darmreife deines Babys. Während der ersten Monate nach der Geburt ist die Muttermilch nicht nur die wichtigste Quelle für Nährstoffe, sondern auch eine zentrale Unterstützung für das Immunsystem und die Entwicklung eines gesunden Mikrobioms.


Die Bedeutung von Stillen für das Mikrobiom

Muttermilch enthält neben einer Vielzahl an Nährstoffen wie Proteinen, Fetten und Vitaminen auch prä- und probiotische Substanzen, die das Wachstum gesunder Bakterien im Darm deines Babys fördern. Besonders wertvoll sind sogenannte präbiotische Oligosaccharide, wie HMO (Human Milk Oligosaccharides), die spezifisch das Wachstum von Bifidobakterien und anderen nützlichen Mikroben anregen. Diese Bakterien sind entscheidend für eine gesunde Darmflora, da sie helfen, schädliche Keime zu unterdrücken und eine optimale Verdauung zu gewährleisten.


Zusätzlich enthält die Muttermilch eine Vielzahl von probiotischen Mikroben, die die Darmflora deines Babys unmittelbar beeinflussen und stabilisieren. Diese Mikroben sind in der Lage, das Mikrobiom deines Babys im Frühstadium zu "besiedeln" und eine Grundlage für eine gesunde Entwicklung zu legen. Das Stillen fördert somit die Bildung eines stabilen und ausgewogenen Mikrobioms, was langfristig zu einer besseren Verdauung und einem stärker entwickelten Immunsystem führt.


Kolostrum – Die erste "Immunmilch" und ihr Einfluss auf das Mikrobiom


Kolostrum, die erste Milch, die in den ersten Tagen nach der Geburt produziert wird, ist von unschätzbarem Wert für die Entwicklung des Mikrobioms und die Gesundheit des Neugeborenen. Diese spezielle "Immunmilch" enthält nicht nur eine hohe Konzentration an Antikörpern und Immunzellen, sondern auch präbiotische und probiotische Substanzen, die das Mikrobiom deines Babys direkt unterstützen.


Die Bedeutung von Kolostrum für das Mikrobiom:


Kolostrum liefert dem Neugeborenen alles, was es in den ersten Stunden und Tagen nach der Geburt benötigt. Neben einer hohen Konzentration an Immunfaktoren, wie Antikörpern (insbesondere IgA), bietet Kolostrum auch eine Fülle an präbiotischen Oligosacchariden, die das Wachstum gesunder Bakterien im Darm des Babys fördern. Zudem enthält es probiotische Mikroben, die das Mikrobiom des Babys stabilisieren und unterstützen.


Warum Kolostrum auch ohne Stillen wertvoll ist:

Auch, wenn eine Mama sich gegen das Stillen entscheidet, sollte darüber nachgedacht werden, ob zumindest Kolostrum ausgestrichen und dem Kind angeboten werden kann. Für den Kind ist dies ein großer Gewinn


Unterstützung durch eine pro- und probiotische Ernährung der stillenden Mutter


Eine stillende Mutter hat die Möglichkeit, über ihre eigene Ernährung die Entwicklung des Mikrobioms ihres Babys zusätzlich zu unterstützen. Eine ausgewogene pro- und probiotische Ernährung kann dazu beitragen, das Mikrobiom nicht nur für die Mutter, sondern auch für das Kind zu optimieren.


  • Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir oder fermentiertes Gemüse (z.B. Sauerkraut) liefern lebende Mikroorganismen, die sich positiv auf das Mikrobiom der Mutter auswirken können und auch über die Muttermilch an das Baby weitergegeben werden.

  • Präbiotische Lebensmittel, wie Vollkornprodukte, Bananen, Zwiebeln oder Knoblauch, bieten Ballaststoffe, die als Nahrungsquelle für die guten Bakterien im Darm dienen und deren Wachstum fördern. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist daher nicht nur für die Mutter wichtig, sondern auch für die Mikrobiom-Entwicklung ihres Babys.


Diese ausgewogene Ernährung unterstützt nicht nur die Gesundheit der Mutter, sondern sorgt auch dafür, dass das Mikrobiom des Babys durch die Muttermilch mit den notwendigen Bakterien und Nährstoffen versorgt wird.



Ein Baby stillt und lacht seine Mama an

Mit der Auswahl einer Pre Nahrung das Mirkobiom unterstützen


Stillen ist das Beste für das Kind und so auch für den Darm des Babys. Diese Aussage hört man immer wieder, umso schmerzhafter ist dies aber für Eltern, die ihr Kind nicht stillen. Bisher kann Muttermilch nicht nachgestellt werden, dennoch ist Pre-Nahrung so aufgebaut, dass sie der Muttermilch möglichst nahekommt. Dennoch gibt es je nach Pre große Unterschiede in der Zutatenliste und den Nährwerten.

So ist nicht jede Pre, leicht zu verdauen und nicht jede Pre unterstützt das Mirkobiom.


Um das Mikrobiom deines Babys zu unterstützen, solltest du folgende Kriterien bei der Wahl der Pre-Nahrung beachten:


Die Wahl der richtigen Pre-Nahrung, die das Mikrobiom und die Darmflora deines Babys unterstützt, ist entscheidend für die gesunde Entwicklung in den ersten Lebensmonaten. Ein gut funktionierendes Mikrobiom im Darm ist wichtig für die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit. Hier sind die Hauptkriterien, auf die du achten solltest, wenn du eine Pre-Nahrung auswählst, die das Mikrobiom deines Babys fördern kann:


1. Präbiotische Inhaltsstoffe (HMOs, GOS, FOS und 2´FL)

Human Milk Oligosaccharide (HMOs) sind komplexe Zuckermoleküle, die natürlich in der Muttermilch vorkommen und eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Mikrobioms spielen. Sie sind die dritthäufigste Komponente der Muttermilch (nach Laktose und Fett. HMOs fördern das Wachstum von nützlichen Bakterien im Darm, insbesondere von Bifidobakterien. Diese sind entscheidend für eine gesunde Verdauung und ein starkes Immunsystem. Es gibt mehr als 200 verschiedene HMOs, die in der Muttermilch vorkommen.

HMOs können nicht direkt vom Baby verdaut werden, dienen aber als Nahrung für nützliche Bakterien im Darm. Sie fördern das Wachstum von gesunden Mikroben und verhindern, dass sich pathogene (krankmachende) Bakterien ansiedeln.


Da sich in Kuhmilch (auf die, die meiste Pre Nahurng aufgebaut ist) keine HMOs enthalten sind, finden sich diese synthetisch hergestellt in ein paar Pre Nahrungen. Man erkennt HMOs in der Zutatenliste durch die Bezeichnung: 2‘-Fucosyllactose (2´FL).


Da HMOs sehr teuer in ihrer Herstellung sind, greifen viele Hersteller auf alternative Präbiotika zurück. Diese sind so nicht in Muttermilch zu finden und unterscheiden sich in ihrere Struktur von den HMOs. Dennoch dienen diese ebenfalls als Nahrungsquelle für gesunde Bakterien. Sie finden sich inder Zutatenliste durch Bezeichnungen wie: Fructo-Oligosaccharide (FOS)

und Galacto-Oligosaccharide (GOS). Sie fördern ebenfalls das Wachstum von nützlichen Bakterien, insbesondere von Bifidobakterien und Lactobazillen, die für eine gesunde Verdauung entscheidend sind. Diese Bakterien unterstützen die Immunfunktion und tragen zur Stabilisierung des Mikrobioms bei.Sie tragen zur Regulierung des Stuhlgangs bei und können Blähungen oder Verstopfungen bei Babys vorbeugen.


2. Probiotische Kulturen

Probiotische Bakterien wie Lactobacillus oder Bifidobacterium können direkt in die Pre-Nahrung eingemischt werden, um das Mikrobiom deines Babys zu unterstützen. In einigen Pre Nahrungen sind diese bereits enthalten. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass die reine Gabe von Bakterienstämmen wenig hilfreich ist, wenn nicht passende Präbiotika dazugegeben werden.


Probiotische Kulturen helfen dabei, das Gleichgewicht im Mikrobiom zu stabilisieren, indem sie das Wachstum von „guten“ Bakterien unterstützen und das Wachstum von „schlechten“ Bakterien hemmen.

Besonders bei Babys, die per Kaiserschnitt geboren wurden, bei denen die Mutter oder das Kind selbst Antibiotika gegeben wurde, ist das Mikrobiom oft weniger divers. Probiotische Kulturen können hier helfen, eine gesunde Darmflora zu etablieren.


3. Fettsäuren

Fettsäuren, vor allem Omega-3-Fettsäuren und Omega-6-Fettsäuren, sind wichtig für die Entwicklung des Mikrobioms und für die Reifung des Immunsystems. Diese Fettsäuren können die Funktion der Darmbarriere verbessern und entzündungshemmende Eigenschaften fördern.


  • ARA (Arachidonsäure)

Arachidonsäure ist eine essentielle Omega-6-Fettsäure, die in Muttermilch vorkommt und eine wichtige Rolle in der Gehirn- und Augenentwicklung sowie in der Unterstützung des Immunsystems spielt.

  • DHNA (Docosahexaensäure / DHA)

Docosahexaensäure (DHA) ist eine essentielle Omega-3-Fettsäure, die für die Gehirnentwicklung und die Funktion des Nervensystems des Babys von entscheidender Bedeutung ist. Ähnlich wie ARA wird auch DHA oft aus Algenöl oder Fischöl gewonnen. Es wird zu Pre-Nahrung hinzugefügt, um eine ähnliche Fettsäurezusammensetzung wie in der Muttermilch zu erreichen.


Es sollte bei der Auswahl der Pre Nahrung ein Verhältnis von Arachidonsäure (ARA) und Docosahexaensäure (DHA)angestrebt werden, das dem natürlichen Gehalt der Muttermilch möglichst nahekommt. Muttermilch enthält in der Regel beide Fettsäuren in einem bestimmten Verhältnis, das den Bedarf des Babys während der Entwicklung unterstützt. Das Verhältnis von Omega-6 (ARA) zu Omega-3 (DHA) in der Muttermilch ist etwa 1:1.


4. Proteinstruktur und Verdauung

Die Proteinstruktur in der Pre-Nahrung spielt ebenfalls eine Rolle in der Verträglichkeit und Förderung einer gesunden Darmflora.

  • Hydrolisierte Proteine: Pre-Nahrung mit hydrolisierten (teilweise aufgespaltenen) Proteinen ist für Babys mit Verdauungsproblemen in manchen Fällen leichter verträglich. Wie oftmals behauptet, gibt es allerdings keine HA NAhrung, die nachweisen konnte, dass sie das Allergierisiko senkt. Sie ist also nicht notwendig. Häufig kann man durch einfachere Proteinstrukturen schon die Verdauung deutlich erleichtern.



Mama hält ihr baby und lächelt

Der Beikoststart und dessen Auswirkungen auf das Mikrobiom

Der Übergang von Muttermilch oder Säuglingsnahrung zur festen Nahrung ist ein sensibler Prozess, der das Mikrobiom beeinflusst. Mit der Einführung von Beikost verändern sich die Bedingungen im Darm:

  • Neue Lebensmittel fördern neue Bakterienstämme: Die Vielfalt im Mikrobiom nimmt zu.

  • Faserreiche Lebensmittel fördern „gute“ Bakterien: Ballaststoffe, die in Gemüse und Obst enthalten sind, dienen als Nahrung für nützliche Darmbakterien.


Ein unreifer Darm kann zu Verdauungsproblemen, Unwohlsein oder sogar langfristigen Gesundheitsproblemen wie Allergien beitragen. Daher sollte die notwendige Darm- und Beikostreife auf jeden Fall abgewartet werden.


So unterstützt du den Darm deines Kindes in der Beikostzeit


1. Warte auf die Beikostreifezeichen

Es ist wichtig, die individuellen Reifeprozesse deines Babys abzuwarten. Zwischen dem Ende des 5 Lebensmonats und Ende des 7 Lebensmonats nach errechneten Geburtstermins, zeigen die meisten Kinder die 3 echten Beikostreifezeichen.

  • Aufrechtes Sitzen mit minimaler Unterstützung.

  • Verschwinden des Zungenstoßreflexes.

  • Hand-Mund-Augen-Koordination.


2. Fördere das Mikrobiom

Muttermilch ist die beste Grundlage für ein gesundes Mikrobiom. Die WHO empfiehlt 6 Monate bzw. 180 Tage (nach ET) voll zu stillen / Pre anzubieten und dann bis zum zweiten Geburtstag weiterzustillen, mindestens aber bis zum ersten Geburtstag. Kind und Mutter dürfen die Stillbeziehung natürlich jederzeit auch früher beenden, wenn sie sich nicht mehr gut damit fühlen.

Falls nicht gestillt wird, kannst du auf Säuglingsnahrung zurückgreifen, die Probiotika oder Präbiotika enthält.


3. Führe Lebensmittel langsam ein

Beginne mit leicht verdaulichen Lebensmitteln. Führe neue Lebensmittel einzeln ein und warte je nach Kind 1-2 Tage, bevor du ein weiteres hinzufügst. Das ermöglicht dem Darm, sich an die neuen Nahrungsmittel zu gewöhnen, und hilft dir, mögliche Unverträglichkeiten zu erkennen. Wenn dein Kind die neuen Lebensmittel gut verträgt, können weitere angeboten werden.


4. Setze auf ballaststoffreiche Lebensmittel

Sobald dein Baby bereit ist, können ballaststoffreiche Lebensmittel wie Haferflocken, Brokkoli oder Birnen die Entwicklung eines gesunden Mikrobioms fördern. Ballaststoffe dienen als „Futter“ für gute Darmbakterien.


5. Biete probiotische Lebensmittel an

Sobald dein Baby bereit ist, kannst du fermentierte Lebensmittel wie Naturjoghurt oder Kefir anbieten. Diese enthalten lebende Bakterienkulturen, die das Mikrobiom bereichern können.


6. Achte auf ein stressfreies Umfeld und die Feinzeichen deines Kindes

Stress kann das Mikrobiom negativ beeinflussen. Achte darauf, dass dein Baby in einer entspannten Atmosphäre isst und dass die Mahlzeiten stressfrei ablaufen.


 
 
 

Comments


MAMASTILLZEIT

Bedürfnisorientierte Familienberatung:
Schlafen, Beikost, Stillen und Formula
Online, telefonisch oder bei dir zu Hause

Anfragen bitte über das Kontakformular oder per Email:

  • Whatsapp
  • Facebook
  • Instagram

Filderstadt Bonlanden, Filderstadt Bernhausen, Filderstadt Harthausen, Filderstadt Sielmingen, Wolfschlugen, Aichtal, Grötzingen, Nürtingen, Neckartailfingen, Neckartenzlingen, Bempflingen, Riederich, Mittelstadt, Pliezhausen, Frickenhausen, Oberbohingen, Metzingen, Reutlingen

bottom of page